Pressemeldung

Photovoltaikanlagen 2011 und 2012

Photovoltaikanlagen 2011 und 2012

Das vierte Quartal beginnt und das Solarjahr 2011 neigt sich damit langsam dem Ende zu. Erste Fachpartner sprechen davon, in diesem Jahr keine Kapazitäten für weitere Aufträge mehr zu haben. Das ist ein guter Anlass um einen Blick auf die letzten drei Monate zu werfen und auch ins Jahr 2012 zu schauen.

2011 ist recht gut überschaubar. Die Preise für Photovoltaiksysteme sind in den vergangenen Monaten stark gefallen und es bieten sich dadurch sehr gute Renditemöglichkeiten. Weniger gut vorhersehbar ist das Wetter, insbesondere mit Blick auf Schneefall und vereiste Dächer. Was dazu führt, dass es für Interessenten zunehmend schwierig wird, Verarbeiter zu finden, die eine Fertigstellung in 2011 noch garantieren können. Das bedeutet für alle, die in diesem Jahr noch eine Photovoltaikanlage kaufen möchten: schnell sein, ist gefragt. Allerdings auch nicht zu schnell: Denn die Qualität der Komponenten und auch die Fachkompetenz des Installateurs sollte man auch zum Jahresende nicht außer Acht lassen. Es ist sinnvoller ein gut installiertes und gut funktionierendes Photovoltaik-System 2012 installieren zu lassen, als auf Biegen und Brechen irgendeine Anlage in 2011 aufs Dach basteln zu lassen.

Unser Fachpartner Georg Schütz von der Georg Schütz GmbH (http://www.schuetz-energie.de) aus Oberfranken stellt im 4. Quartal eine höhere Nachfrage als im 3. Quartal fest. Seine Kunden bestellen seit einigen Wochen vermehrt bei seinem Unternehmen, damit ihre Anlagen vor der Vergütungsabsenkung zum 1.1.2012 in Betrieb gesetzt sind. Dadurch sind die Kapazitäten seines Unternehmens für das ablaufende Jahr fast erschöpft und er wird mit seinem Team nur noch wenige Anlagen in Betrieb nehmen können.

Ähnlich beschreibt die Situation Mathias Meißner von der SMP Solartechnik GmbH (http://www.smp-solar.de) in Leipzig. Die Nachfrage zog hier in den letzten Wochen stark an und auch die Bestellungen gehen kontinuierlich ein. Vor allem Kunden mit Einfamilienhäusern und Anlagen bis zu 60 kWp machen den Großteil seines Auftragsbestands aus. Großanlagen, die in der Vergangenheit ein wichtiges Standbein waren, nehmen hingegen ab. Derzeit sind seine Monteure bis Ende Oktober verplant und er wird je nach Wetterentwicklung nur noch neue Aufträge mit einer Leistung von rund 500 kWp annehmen können.

Florian Golinski von der Suntec Energiesysteme GmbH (http://www.suntec-energiesysteme.de/) aus dem unterfränkischen Wolkshausen spricht von vollen Auftragsbüchern für das 4. Quartal. Er nimmt bereits Bestellungen für 2012 an. Bei seinem Unternehmen bestimmen vor allem Großprojekte die letzten Monate, die sein Team dann in den ersten Monaten des neuen Jahres fertig stellen wird. Eine größere Pause im Winter wird es deshalb für seine Monteure nicht geben. Dennoch wird die installierte Leistung des Vorjahres nicht erreicht. Dafür war das Frühjahr 2010 aufgrund der politischen Diskussion ums EEG zu stark.

Der Ausblick für 2012 ist etwas schwieriger. Die Absenkung der Vergütung für das Jahr 2012 hängt gemäß Erneuerbare Energien Gesetz vom Zubau zwischen Oktober 2010 und September 2011 ab. Bislang hat die Bundesnetzagentur die installierte Leistung bis Mai 2011 veröffentlicht. Dies sind 2,96 GWp. Die Fachzeitschrift Photovoltaik veröffentlichte in einem Artikel vom 19.September auf ihrer Internetseite (http://www.photovoltaik.eu/nachrichten/details/beitrag/664-megawatt-photovoltaik-zubau-im-juni--15-prozent-absenkung-zum-jahreswechsel-wahrscheinlich_100006094), dass im Juni 664 Megawatt installiert wurden. Damit sind zu diesem Zeitpunkt bereits mehr 3,5 GWp ans Stromnetz angeschlossen und die Absenkung wird sicher mehr als 12 % betragen. Die Zeitschrift Photovoltaik geht davon aus, dass die Vergütung durch den Zubau bis September 2011 mindestens 15 % betragen wird. Das deckt sich auch mit unserer Einschätzung von einer Absenkung um 15 - 18 % zum 1.1.2012. Eine weitere Absenkung kann zum 1.Juli 2012 erfolgen, wenn zwischen Oktober 2011 und April 2012 hochgerechnet auf ein ganzes Jahr mehr als 3,5 GWp gebaut werden. Inwieweit die Solarindustrie in der Lage sein wird, diese Vergütungsabsenkungen in der Preisentwicklung nachzuvollziehen, ist fraglich. Sicher ist allerdings, dass es sich trotz der Absenkungen auch 2012 noch lohnen wird, in Photovoltaikanlagen zu investieren.

Mathias Meißner kann die Marktentwicklung im Jahr 2012 noch schlecht einschätzen, weil die Höhe der Einspeisevergütung noch nicht feststeht. Dennoch rechnet er mit mindestens dem gleichen Absatz wie 2011. Seiner Meinung nach wird der Markt ab März wieder anziehen. Im starken Einfamilienhaussektor werden auch weiterhin nahezu alle Anlagen zur Nutzung des Eigenverbrauchs installiert und erste Kunden haben Interesse an der Installation von Speicherlösungen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs signalisiert.

Die Entwicklung der Einspeisevergütung beschäftigt auch Georg Schütz. Wann die Kunden in 2012 beginnen, Anlagen zu bestellen, ist seiner Meinung nach davon abhängig, wie schnell die Hersteller mit Preissenkungen auf die Reduzierung der Einspeisevergütung reagieren. Auch er rechnet im kommenden Jahr mit einem ähnlichen Absatz wie in 2011.

Florian Golinski prognostiziert für 2012 eine zunehmende Bedeutung von Speicherlösungen für Photovoltaikanlagen. Dies hat seiner Meinung nach auch damit zu tun, dass der Einfamilienhaus-Sektor weiter boomen wird. Rund 50 % der Anlagen seines Unternehmens werden im kommenden Jahr in diesem Marktsegment installiert. Die restlichen 50 % teilen sich zwischen Gewerbedächern und landwirtschaflichen Dächern auf.

IBC Solar