Repowering von Photovoltaikanlagen – so machen Sie Ihre Solaranlage fit für die Zukunft
Viele PV-Anlagen in Deutschland sind mittlerweile 15 bis 20 Jahre alt. Sie laufen zwar oft noch zuverlässig, aber die Technik hat sich enorm weiterentwickelt. Höhere Wirkungsgrade, moderne Wechselrichter, Speicherintegration und intelligente Steuerungssysteme bieten heute ganz neue Möglichkeiten. Genau hier setzt Repowering an: die gezielte Modernisierung bestehender Solaranlagen.
Was bedeutet Repowering?
Unter Repowering versteht man den Austausch oder die Erneuerung von Komponenten einer bestehenden Photovoltaikanlage – meist von Modulen und Wechselrichtern. Ziel ist es, die Leistung zu steigern, die Lebensdauer zu verlängern und die Anlage an heutige technische und rechtliche Anforderungen anzupassen.
Mögliche Maßnahmen:
- alte Module durch leistungsstärkere ersetzen
- moderne Wechselrichter mit intelligenter Steuerung einbauen
- Batteriespeicher nachrüsten
- neue Monitoring- und Energiemanagementsysteme einsetzen
Warum lohnt sich Repowering?
- Ende der EEG-Förderung: Viele Anlagen aus den frühen 2000er-Jahren fallen in den nächsten Jahren aus der Vergütung. Repowering macht den Weiterbetrieb wirtschaftlich.
- Techniksprung: Moderne Module liefern auf derselben Dachfläche bis zu doppelt so viel Leistung.
- Höhere Eigenversorgung: Mit Speicherintegration lässt sich ein größerer Teil des Stroms selbst nutzen – gerade bei steigenden Strompreisen ein Vorteil.
- Beitrag zur Energiewende: Effiziente Anlagen stabilisieren die Stromversorgung und helfen beim Klimaschutz.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Beim Repowering gelten klare Regeln:
- Austausch bis zur alten Leistung: Wenn nur Module bis zur bisherigen kWp ersetzt werden, bleibt die alte Vergütung bestehen – mit gleicher Höhe und Restlaufzeit.
- Erweiterung = Neuanlage: Jede zusätzliche Leistung gilt als neue Anlage und fällt unter das aktuelle EEG.
- Meldepflichten: Änderungen müssen im Marktstammdatenregister eingetragen und mit dem Netzbetreiber abgestimmt werden.
- Technische Normen: Repowering-Anlagen müssen heutigen Regeln entsprechen, etwa der VDE-AR-N 4105 (Niederspannung) oder der DIN VDE 0100-712 (Errichtung).
- 60 %-Regel neu: Seit Februar 2025 dürfen neue Anlagen <100 kW bis zur Installation eines intelligenten Messsystems nur 60 % der Leistung einspeisen.
Wirtschaftliche Vorteile
- Mehr Ertrag pro Quadratmeter durch moderne Technik.
- Neue Geschäftsmodelle: Stromverkauf zum Marktwert Solar, Direktvermarktung oder Eigenverbrauchsmodelle wie Mieterstrom.
- Speicherintegration: steigert Autarkiegrad und spart Stromkosten.
- Längere Laufzeit: Repowering verlängert die Nutzungsdauer alter Anlagen.
Praxisbeispiele
- Privathaushalt: Austausch alter Module – Eigenversorgung steigt von 30 % auf 60 %.
- Gewerbe: Repowering mit Speicher – deutliche Lastspitzenreduktion und bessere Kalkulation der Stromkosten.
- Solarpark: Erneuerung alter Freiflächenanlage – doppelte Leistung bei gleicher Fläche.