Photovoltaik im Winter – So zuverlässig liefert deine Solaranlage Strom bei Kälte, Wolken und Schnee
Auch im Winter liefert deine Photovoltaikanlage zuverlässig Strom. Zwar sind die Tage kürzer, der Sonnenstand tiefer und das Wetter oft trüber, doch moderne PV-Systeme arbeiten selbst bei diffusem Licht. In diesem Ratgeber von SMP Solar erfährst du, wie deine Anlage auch in den kalten Monaten verlässlich Energie erzeugt, welche Faktoren die Erträge beeinflussen – und wie du mit Speicherlösungen und guter Planung noch mehr aus deinem Solarstrom im Winter herausholen kannst.
Warum Photovoltaik auch im Winter Strom produziert
- Diffuse Strahlung zählt: Auch wenn die Sonne selten direkt scheint, wandeln Solarmodule das vorhandene Licht (Globalstrahlung = direkte + diffuse Anteile) zuverlässig in Strom um.
- Kälte steigert die Effizienz: PV-Module arbeiten bei niedrigen Temperaturen oft sogar besser. Der Wirkungsgrad steigt, weil sich die elektrischen Verluste bei Kälte verringern.
Das bedeutet: Auch wenn die Sonnenscheindauer geringer ist, bleibt deine Anlage aktiv und liefert kontinuierlich Energie.
Wie viel Solarstrom ist im Winter realistisch?
In Deutschland entstehen nur etwa 20–25 % der jährlichen Solarerträge zwischen Oktober und März. Der Grund sind:
- kürzere Tage (z. B. 8 Stunden Helligkeit im Dezember vs. bis zu 16 Stunden im Juni),
- flacher Sonnenstand,
- häufiger Nebel und Bewölkung.
Im Dezember oder Januar liegt der Ertrag pro kWp oft nur bei 10–30 % eines typischen Sommermonats. Trotzdem bleibt die Anlage ein wichtiger Baustein – und jede erzeugte Kilowattstunde senkt deine Stromkosten.
Schnee auf der PV-Anlage – Hindernis oder Vorteil?
- Bedeckung bremst: Liegt Schnee auf den Modulen, kommt kaum Licht durch. Das reduziert die Leistung vorübergehend.
- Reflexion bringt Plus: Schnee vor der Anlage reflektiert Sonnenlicht, das die Module zusätzlich erreicht. Besonders bifaziale Module können hier profitieren.
- Neigung macht den Unterschied: Auf steilen Dächern rutscht Schnee schneller ab – die Verluste bleiben geringer.
Wichtig: Dachflächen nicht eigenhändig betreten oder mit harten Werkzeugen räumen. Das ist gefährlich und kann Module beschädigen. Besser abwarten, bis Sonne oder Plusgrade den Schnee abrutschen lassen – oder im Ausnahmefall Fachbetriebe beauftragen.
Regionale Unterschiede
Süddeutsche Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg haben im Schnitt mehr Wintersonne als Norddeutschland. Aber auch in Leipzig, Hannover oder Berlin arbeiten Solaranlagen zuverlässig – die Unterschiede betreffen die Menge der erzeugten Kilowattstunden, nicht die Funktionsfähigkeit.
So machst du deine PV-Anlage winterfit – 5 Tipps von SMP Solar
- Optimale Planung: Neigung und Ausrichtung berücksichtigen, um Wintersonne besser einzufangen und Schneelast zu reduzieren.
- Monitoring nutzen: Ein Online-Monitoring zeigt dir sofort, wenn Erträge abweichen (z. B. durch Schnee oder Verschattung).
- Speicher einsetzen: Mit Batteriespeicher kannst du Mittagsstrom am Abend nutzen – besonders wertvoll im Winter.
- Wartung & Versicherung: Prüfe Versicherungsschutz (Schneelast, Ertragsausfall) und plane regelmäßige Wartung.
- Bifaziale Module prüfen: Für Neubauten oder Carports interessant – sie holen im Winter durch Reflexion spürbare Zusatzenergie.
Fazit
Auch im Winter bleibt Photovoltaik ein zuverlässiger Energielieferant. Zwar sind die Erträge im Vergleich zum Sommer geringer, doch Kälte, diffuse Strahlung und moderne Technik sorgen dafür, dass deine PV-Anlage selbst bei kurzen Tagen zuverlässig Strom produziert. Mit Speicherlösungen und einer durchdachten Planung kannst du auch in der dunklen Jahreszeit deine Unabhängigkeit vom Netzstrom sichern.